Bereits im März 2019 gab es erste Überlegungen zum Thema Gehfußball im Team Schlaue Dörfer. Projektleiter Uto Scheidt hatte das Thema kurz davor bei der Recherche nach Möglichkeiten entdeckt, insbesondere durch Herzerkrankungen eingeschränkten inaktiven Fußballern wieder eine Möglichkeit zu bieten, Bewegung wieder mit dem „geliebten Runden“ genießen zu können. Über Fußballtennis und Fußballgolf stieß er auf das Thema Walking Football.
Das sah auf den diversen Videos fast nach „echtem“ Fußball aus: gepflegte Doppelpässe, geschickte Körpertäuschungen und vor allem erzielte Tore, (fast) alles was das gerade inaktive Fußballerherz begehrt!

Eine Frage blieb offen: ist das auch geeignet für Leute mit „Herz“, also die Kicker, die wegen diverser Kardioprobleme auf ärztlichen Rat mit dem Kicken aufgehört haben. Die Gelegenheit war günstig! Kurz darauf stand ein Besprechungstermin zusammen mit Jörg Kiefer, IKK, mit Prof. Tim Meyer an. Und wer sonst als der Arzt der Nationalmannschaft sollte darauf eine fachkundigere Anwort geben können. Die Antwort des Experten, „kenne ich noch nicht, könnte aber gehen, wenn man es mit bestimmter Qualität und Vorsicht angeht“ war eigentlich der Startschuss für mehr. Kurz darauf war nach einer entsprechenden Anfrage bei Timon und Frank Seibert eigentlich klar, dass man eine erste Gehfußballabteilung beim SV Saar 05 Saarbrücken in Angriff nehmen könnte.
Aber wie das immer so ist mit neuen Ideen und zu Beginn wenigen Leuten, die spontan dabei sind, wenn es gilt auch Arbeit in die Organisation des Ganzen zu stecken: Uto Scheidt war sich mit einer Handvoll alten Fußballern, u.a. Jörg Kiefer von der IKK einig, dass man das Projekt angehen muss, weil es auch perfekt in das gerade wieder anlaufende Projekt HerzGesund passt, dass u.a. auch in Fußballvereinen umgesetzt werden sollte.

Dann hat es am Ende fast ein ganzes Jahr gedauert bis Projektleiter Scheidt, zwischenzeitlich mit der Idee, das Thema Gehfußball auch in das angelaufene Projekt Schlaue Dörfer zu integrieren, her zufällig Dr. Florian Egger kennen gelernt hat. Vermittelt über einen gemeinsamen Freund war schnell klar, dass beide ehemaligen Fußballer vom gleichen Virus infiziert waren: Walking Football sollte auch im Saarland etabliert werden. Und zwar als Möglichkeit, ausgestiegenen Fußballern in jedem Alter wieder die Chance zum Kicken zu öffnen.
Das absolut Beste an der Sache: nicht nur bei „Herz“ sondern auch mit „Knie“, „Rücken“ oder „Hüfte“ sollte die Sache Spaß machen.
Jetzt war es an der Zeit, es einfach zu probieren!

Wen spricht man jetzt an, damit 10-12 Leute zusammen kommen, die bereit sind, die neue Idee zu testen?
Da sollte doch was zu machen sein bei immer noch vorhandenen Kontakten zu vielen ehemaligen und ausgestiegenen Kickern.
Die ersten Ansprachen erwiesen sich allerdings eher als ernüchternd! „Hör mir auf mit der Idee, zu kicken ohne zu laufen“. „Wie ohne Körperkontakt Fußball spielen, wie soll das gehen“. „Lass mal, ich fahre lieber Rad als die Zeit beim Spaziergehen mit Invaliden zu verbringen“.
Die mittlerweile entstandene Übungsgruppe rund um Flo Egger beim FV Diefflen machte aber dennoch Mut, so dass das Orga-Team an die nächste Hürde ging: wo sollte das Ganze statt finden? Welcher Verein hat vielleicht noch Platzkapazitäten?
Einige der Antworten konnte man fast voraus ahnen: „Ihr wisst ja, wir haben jetzt noch eine dritte aktive Mannschaft am Start, es geht nur was nach 20.30 Uhr, aber da könnt ihr Euch den Tag aussuchen“. „Werden dann Alle auch Mitglied bei uns, wenn Ihr regelmäßig kickt?“.
Dann konnte Flo das Kleinfeld auf dem Uni-Campus organisieren und es war endlich klar: das Projekt kann auch in Saarbrücken offiziell starten!

Zur Zeit erlaubt der Belegungsplan dort Trainingszeiten nur montags oder mittwochs ab 20 Uhr, alternativ wäre auch auch der Samstag möglich.
Wer Lust und Laune hat, einfach mal auszuprobieren, wie viel Spaß die neue Art Fußball machen kann, wendet sich bitte an florian.egger@uni-saarland.de oder an info@walking-football.djk-igb.de.